Arbeitsplatzkonflikte bergen in sich sehr grosse Risiken, sowohl für die Arbeitnehmenden wie auch für die Arbeitgebenden. Während es bei den Arbeitnehmenden dabei vorwiegend um Energie-, Motivations- und Gesundheitsfragen geht, stehen bei den Arbeitgebenden Themen wie Fluktuation, KnowHow-Verlust und die damit verbundenen, hohen Kosten im Zentrum.

 

 

Neue Erkenntnisse aus der SWICA-Studie 2022

Die in diesem Jahr veröffentlichte, breit angelegte Studie der SWICA
«Krankschreibungen aus psychischen Gründen in der Schweiz: Hintergründe, Verläufe und Verfahren» (2022) zeigt unter anderem schonungslos auf:

  • «In insgesamt 57% aller psychisch bedingten Arbeitsunfähigkeiten ist die Arbeitsunfähigkeit eine Reaktion auf Kränkungen oder Konflikte am Arbeitsplatz. Das heisst, die Mehrheit aller psychisch bedingten Arbeitsunfähigkeiten wird durch eskalierende Probleme am Arbeitsplatz ausgelöst.»
  • Die meistgenannten Gründe für Arbeitsplatzkonflikte sind gemäss der Studie in den folgenden Phasen «betrieblicher Veränderungen» zu finden:
    • Reorganisationen
    • Chefwechsel
    • Personalabbau
  • «…sind solche (Veränderungen) dokumentiert, handelt es sich fast immer um Konfliktsituationen».
  • «Neben Arbeitsplatzkonflikten spielen oft auch Konflikte und Belastungen im familiären Umfeld, soziale Isolation sowie Persönlichkeits- und Verhaltensauffälligkeiten eine Rolle.».

Zufriedenheit am Arbeitsplatz- ein nicht zu unterschätzender Wert.

Das Potential liegt in der Prävention

In der Zusammenfassung der Studie wird an mehreren Stellen auf das grosse Präventions-Potential hingewiesen:

«Dass die Mehrheit der Krankschreibungen Resultat einer sich zuspitzenden und problematischen Arbeitsplatzsituation ist, verdeutlicht, dass eine Arbeitsunfähigkeit normalerweise das vorläufige Ende einer längeren Entwicklung ist – und nicht der Anfang. Umso wichtiger wäre es, dass Unterstützung nicht erst nach der Krankschreibung einsetzt, sondern deutlich früher und solange das Arbeitsverhältnis noch nicht so belastet ist. Kommt es schliesslich zur Krankschreibung, wirkt die Situation oft blockiert».

«Dass Arbeitsunfähigkeiten in grossen Unternehmen besonders lange dauern, die anders als die kleinen und mittleren Unternehmen über Supportdienste verfügen, weist auf ein grosses Potential hin: gerade in solchen Unternehmen wären an sich personelle Ressourcen vorhanden, um in solchen Verläufen von Mitarbeitenden mit Problemen oder mit eskalierenden Konflikten frühzeitig und präventiv zu intervenieren».

«Auf der betrieblichen Seite führen ein hoher Erfolgsdruck, hohe kognitive, emotionale und disziplinarische Anforderungen der Tätigkeit zu längeren Krankschreibungen. Zudem scheinen die Betriebe oft nicht in der Lage, die erwähnten längeren Konfliktsituationen früh zu entschärfen und eine Eskalation bis hin zur Arbeitsunfähigkeit zu verhindern.

«Das heisst, es braucht wirksame präventive Interventionen in den Unternehmen, damit solche Eskalationen verhindert werden können. Unternehmen sollten stärker sensibilisiert werden, nicht erst zu reagieren, wenn die Situation eskaliert, sondern sollten präventiv eine förderliche Haltung und Frühintervention verankern und ihre Führungskräfte – wie auch die Mitarbeitenden! – entsprechend schulen. Hier könnten auch die Versicherungen die Unternehmen noch gezielter unterstützen».

Unser Fazit aus der Studie

  • Je früher solche Situationen erkannt werden, desto grösser ist die Chance, arbeitsplatzkonflikt-bedingten Arbeitsunfähigkeiten/Krankschreibungen und den damit verbundenen Unternehmens-Risiken vorzubeugen.
  • Engagierte Unternehmungen können durch externe, unabhängige Personen, während besonders konflikt-gefährderter Phasen, präventiv wirksam begleitet und unterstützt werden.

Prozess-Coaching by conflictus

Das entsprechende Angebot aus unserer Dienstleistungs-Palette nennt sich «Prozess-Coaching». Wir sind überzeugt, dass wir als externe Prozess-Begleiter*innen wesentlich dazu beitragen können, die Risiken für aufkeimende Arbeitsplatzkonflikte in den oben beschriebenen, heiklen Phasen möglichst tief zu halten. Im Gegensatz zu den betroffenen und befangenen Personen im Betrieb, können wir als externe Supporter*innen eine neutrale und (präventiv oder akut) vermittelnde Rolle einnehmen.

Falls Sie vor einer Reorganisation, einem Chefwechsel oder einer anderen personell herausfordernden Situation stehen und diese Phase bestmöglich vorbereitet angehen wollen, nehmen Sie mit uns Kontakt auf. Gerne besprechen wir mit Ihnen mögliche Vorgehensweisen.

 

Alle Zitate stammen aus der Zusammenfassung der SWICA-Studie.
Link zur Studie:
file:///C:/Users/U80711~1/AppData/Local/Temp/2022-03-23_swica_zusammenfassung_Studie_Krankschreibungen_psychische_Gruende.pdf

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